Schlaglicht

SCHLAGLICHT

Das Klimaschutzziel von 1,5 ist nicht mehr zu halten!

Immer mehr Tier- und Pflanzenarten sterben aus!

Die Zahl der Menschen, die noch in einer Demokratie leben, ist rückläufig!

Kriegerische Konfliktlösungen nehmen zu!

Die KI wird in baldiger Zukunft den Menschen in fast allem übertreffen!

Eine Unicef-Studie vom Frühjahr hat festgestellt, dass zwei Drittel der jungen Menschen in Deutschland pessimistisch in die Zukunft blicken. Glaubt man den Prognosen, dann wird die Zukunft irgendwie zu einem miesen Ort.

Auch die Hauptberuflichen in der Jugendarbeit sind von dieser pessimistischen Großwetterlage nicht ausgenommen. Obwohl es eigentlich Kern christlich-pädagogischer Arbeit ist, jungen Menschen Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln, haben vor allem die jüngeren Kolleg*innen zunehmend selbst Schwierigkeiten, für sich noch zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Wenn man aber selbst nicht mehr daran glaubt, dass diese Welt noch eine Zukunft hat, wie kann man dann noch andere Menschen motivieren, etwas zum Guten hin zu verändern?

Es gibt seit einiger Zeit ein UNESCO-Projekt von einer Gruppe von Sozialwissenschaftler*innen, Pädagog*innen und Schriftsteller*innen, die daran arbeiten, dass Menschen die Zukunft als etwas begreifen können, das sie selbst beeinflussen können. „Futures Literacy“ nennt sich das Projekt, das unterschiedliche Versionen der Zukunft entwickelt und danach fragt, wo es bereits heute positive Ansätze gibt, die sich verstärken lassen und damit zukunftsbestimmend werden. Das Spannende an „Futures Literacy“: genau darum geht es bei der Kommunikation des Evangeliums. Christ*innen leben in der Hoffnung auf ein künftiges Reich Gottes. Dieses Reich ist noch nicht vollendet, aber es zeigt sich bereits in dieser Welt und zwar dort, wo Menschen im Namen Gottes Frieden stiften, für Gerechtigkeit sorgen und Hoffnung gegen jeden Augenschein vermitteln. Oft in vielen, scheinbar unbedeutenden Gesten, Taten oder Worten, die aber dennoch das Leben sichtbar und spürbar zum Positiven verändern.

Es gibt auch viel Gelingendes im Leben, vor unserer Haustür und weltweit.

Darin erkennen wir, dass ein göttliches Reich des Friedens und der Gerechtigkeit eine Zukunft haben kann.

Vielleicht müssen wir einfach viel mehr den Blick auf die gelungenen Dinge lenken und uns davon erzählen. Es gibt viel mehr, das uns hoffen und zuversichtlich sein lässt, als wir denken. Also raus mit der Sprache!

Autor*in

Florian Geith

Landesjugendpfarrer