Gewissensbildung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Verantwortung

Zentralstellenklausur 2025

Am 24. und 25. November trafen sich die Referent*innen und Mitarbeitenden der Jugendzentralstellen im Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim zur jährlichen Klausur. Neben organisatorischen Themen wie Schutzkonzepten und JuLeiCa-Schulungen stand ein inhaltlicher Schwerpunkt im Mittelpunkt: Gewissensbildung.

Gregor Rehm führte die Teilnehmenden in die Arbeit des Netzwerks KDV-Beratung ein und beleuchtete die aktuelle Herausforderung: die geplanten Anschreiben an alle jungen Menschen zur Abfrage ihrer Bereitschaft, Militärdienst zu leisten. Diese Maßnahme wirft wichtige Fragen auf: Wie können wir Jugendliche dabei unterstützen, eine reflektierte und selbstbestimmte Entscheidung zu treffen? Gregor Rehm machte deutlich, dass Gewissensbildung hier eine zentrale Rolle spielt – nicht als abstraktes Konzept, sondern als praktische Begleitung in einer sensiblen Lebensphase.

Gregor Rehm stellte die „Ausbildung zur KDV-Berater*in“, die von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden erarbeitet und im kommenden Jahr bundesweit angeboten wird vor. Über die reine Beratung in Verfahrensfragen zur Kriegsdienstverweigerung versteht sich diese Ausbildung als seelsorgerliche Gewissensbegleitung im Geist christlicher Friedensethik und der Gewissensfreiheit. Voraussetzung der Teilnahme ist die Bereitschaft, junge Menschen auf ihrem Weg der Gewissensbildung respektvoll, ergebnisoffen, theologisch fundiert und rechtlich informiert zu begleiten. Zielgruppe der Ausbildung sind Pfarrer*innen, Gemeindediakon*innen und Jugendreferent*innen, die am Ende ein Netzwerk „KDV-Beratung“ in der Landeskirche bilden und möglichst viele Regionen abdecken sollen.

Die Diskussion zeigte, wie wichtig es ist, Räume für Orientierung und Wertebildung zu schaffen. Die Jugendarbeit kann und soll jungen Menschen helfen, ihre Haltung zu finden und mutig Position zu beziehen. Damit wird Gewissensbildung zu einem weiteren Schlüsselthema für die Zukunft unserer Arbeit.

Abgerundet wurde die Klausur durch Berichte aus den Arbeitskreisen, Wahlen in unterschiedliche Gremien sowie ein gemütliches Abendprogramm. Nach dem Mittagessen am zweiten Tag schloss die Klausur und ging in die Zentrale Fachtagung über.

Autor*in

Alexander Kurz

Referent für Grundsatzarbeit